Caesarea – Spuren des alten Roms ins Israel

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Mein vierter und letzter Stopp an diesem Sonntag führte nach Ceasarea. Auf der Fahrt von Qumran musste ich durch den Berufsverkehr von Tel Aviv, ein sehr anstrengendes Unterfangen, besonders wenn man seit vier Uhr morgens auf den Beinen ist und nicht als Frühaufsteher bekannt ist. Die Israelis überholen sowohl rechts als auch links und die Motorradfahrer schlängeln sich im Stau zwischen den Autos entlang. Hier muss man besonders beim Abbiegen immer hellwach sein, um keinen Selbstmörder auf zwei Rädern ins Paradies zu schicken.

Die Stadt war in der Antike einer der größten und prächtigsten Häfen des Mittelmeers. Heute bilden die Überreste den Caesarea Nationalpark, während der Rest der Stadt bewohnt ist. Caesarea war eine phönizische Siedlung und wurde 30 v. Christus von König Herodes innerhalb von zwölf Jahren zu einem prächtigen Hafen ausgebaut. Nach seinem Tod wurde sie Hauptstadt der römischen Provinz Judäa. Pontius Pilatus  regierte hier von 26 – 36 n. Chr. als Präfekt. Sein Name wurde in den Ruinen auf einer Inschrift entdeckt, dem einzigen Beweis, dass der Mann, der für die Kreuzigung von Jesus verantwortlich war, tatsächlich existierte. Die Inschrift kann heute im Israel Museum besichtigt werden. In Caesarea wurden in Folge des jüdischen Aufstands tausende Juden hingerichtet.

Direkt am Nordeingang befindet sich die alte Kreuzfahrerstadt. Von hier aus führt der Weg weiter zum Hafen. Geht man von hier nach Süden, findet man die Römische Stadt und das Herodianische Hippodrom mit ehemals 10.000 Zuschauerplätzen. Highlight von Caesarea ist allerdings das römische Amphitheater.

Die Nacht vor Gaza

Den Abend würde ich in Tel Aviv verbringen, da ich am nächsten Tag eine Tour in die Umgebung des Gazastreifens unternehmen wollte. Schon am Vorabend war ich sehr nervös. Auf dem Rückweg nach Tel Aviv musste ich mich wieder durch die Rush-Hour kämpfen. In der Nähe des Hostels fand ich einen Parkplatz. Als ich nach dem Preis fragte, bekam ich einen Schock. 40 Euro sollte ich für 24 Stunden zahlen. Die Israelis, die mir das Preisschild übersetzt hatten, meinten, dass ich in der Umgebung kein besseres Angebot finden würde. An der Rezeption vom Abraham Hostel, einem der ersten Unterkünfte für Backpackerin Israel, deren Tochtergesellschaft Abraham Tours den Ausflug in Richtung Gazastreifen organisiert, erfuhr ich, dass ich über das Hostel einen günstigeren Parkplatz bekommen konnte. Ich beschloss, da ich den Preis für die Nach schon bezahlt hatte, am nächsten Morgen umzuparken. Die Hotelbar war voller Touristen, die die Happy Hour ausnutzen wollten. Später traf ich auch auf meine Zimmernachbarn, vier junge 1860 München Fans aus Ingolstadt. Da ich Bayern München Fan bin und zwischen unseren Klubs eine ungesunde Fanrivalität herrscht, beschlossen wir uns nicht über Fußball zu unterhalten. Die Jungs feierten ihren letzten Tag in Israel und da ich vor Aufregung nicht schlafen konnte, schloss ich mich ihnen an. Eine ähnliche Nervosität ergreift mich sonst nur, wenn ich vor einem Fahrgeschäft in einem Vergnügungspark stehe. Um 1:30 Uhr hatten wir schließlich genug und gingen zu Bett. Durch den Alkohol konnte ich auch schnell einschlafen. Um 5:30 Uhr klingelte wieder mein Wecker und die Grenzregion von Gaza erwartete mich. Für mich sollte es eine besondere Erfahrung werden.

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